Chiropraktik

Sie haben es vielleicht schon am sprichwörtlich eigenen Leib erfahren: Schmerzt zum Beispiel  Ihr linkes Bein, versuchen Sie es zu entlasten. Dadurch wird das rechte Bein mehr beansprucht. Auf die Dauer ist das für die Gelenke schädlich (Fehlfunktion). Eine gezielte Behandlung ist deshalb unerlässlich. Neben akuten Verletzungen (Traumata) sind einseitige und wiederholte (Fehl-)Belastungen Ursache von degenerativem Verschleiß und von Schmerzsyndromen. So ist das auch bei den Pferden.

Ziel dieser Behandlung ist also die Wiederherstellung und Normalisierung der individuellen, physiologischen Gelenkbeweglichkeit eines Bewegungssegments (Adjustment ), welches aus zwei benachbarten Wirbeln, einer Bandscheibe, Bändern und Sehnen besteht.

Gegen Entzündungen und Muskelverspannungen

Auch gut trainierte und zunächst klinisch unauffällige Patienten können plötzliche Schmerzzustände zeigen . Beispielsweise kommt es nach dem Training zu Rückenschmerzsymptomen; ausgelöst durch exzessives Ausreizen des Bewegungsspielraums der Wirbelgelenke kann ein akuter oder chronischer Reizzustand dieser Facettengelenke entstehen (Facettensyndrom). Die Reizung oder gar Einklemmung der Gelenkkapsel führt dann zur entzündlichen Reaktion sowie zu schmerzhaften Muskelverspannungen.

Bei der Chiropraktik beobachte ich das Pferd in Ruhe und in seiner Bewegung (Adspektion). Zudem untersuche ich seine Gelenkbeweglichkeit (dynamische oder Bewegungs-Palpation).

Die Chiropraktik soll vor allem die Leistungsfähigkeit, beziehungsweise die Funktionalität des Körpers, erhalten. Durch die chiropraktische Behandlung will ich, so möglich, die normale, gesunde Gelenkfunktion wieder herstellen. Degenerative Veränderungen und Gelenkverschleiß, die durch wiederholte Fehlbelastung und/oder Überbeanspruchung entstehen, sollen so verhindert werden.

Wichtig: Die individuellen, anatomischen Grenzen der Gelenkbeweglichkeit werden hierbei zu keinem Zeitpunkt überschritten. Der Ausdruck „Einrenken“ ist also irreführend und falsch.

Behandlung mit Medikamenten?

Häufig sehe ich Pferde, welche immer wieder Injektionen benötigen, oder wiederkehrende Lahmheiten zeigen. Erfahrungsgemäß hat eine alleinige medikamentöse Therapie aber keine dauerhafte Wirkung, zumal sie häufig nur die Symptome (aber nicht die Ursachen!) bekämpft. Duch eine chiropraktische Behandlung kann hingegen die physiologische Gelenksbeweglichkeit wieder hergestellt werden. Denn viele lahme Pferde haben sich eine Kompensationshaltung angewöhnt, die unbedingt mitbehandelt werden sollte.

Chiropraktik ist übrigens nicht nur für Sport- und Reitpferde geeignet. Auch Rentnerpferde profitieren enorm von einer Behandlung und gewinnen so neue Energie und Lebensfreude.