Im Laufe meines Tierarztlebens habe ich häufig beobachtet, dass Pferde mit wiederkehrenden Lahmheiten oder Rückenproblemen in der Regel auch mangelhafte Hufstellungen haben. Es lohnt sich also immer (!), auch einen Blick auf die Hufe zu werfen. Gleiches gilt bei Sehnenschäden, die schlecht oder langsam ausheilen, Hufrollensyndrom und Arthrosen. Allein durch die Optimierung der Biomechanik und das Ausbalancieren des Hufes kann vielen Pferden geholfen bzw. Erkrankungen vermieden werden.

Es besteht hier ein enger Zusammenhang zwischen Hufbeschlag und Tiermedizin. Jeder Mensch mit Beschwerden im Beinbereich oder Rückenschmerzen bekommt orthopädische Einlagen. Bei unseren Pferden werden die Hufe, insbesondere bei Rückenproblemen, oft vergessen. Dabei kann ein orthopädischer Beschlag mitunter schon sehr hilfreich sein.

Fest steht: Es gelten hier die Grundsätze der Biomechanik (wichtig auch in der Zahnheilkunde und Chiropraktik), also wie der Körper des Pferdes funktioniert und wie sich bestimmte Bewegungsabläufe auf Muskeln und Gelenke auswirken. Die Korrektur von Stellungsfehlern ist mitunter ebenso angesagt, wie das Behandeln von Huferkrankungen (bis hin zum chirurgischen Eingriff) und präventive Maßnahmen.